Wenn ich ein Bild male, dann beginne ich zumeist damit durch meinen oder auch durch den Garten meiner netten Nachbarn zu streifen und mir ein paar Blumen zu wählen.
Von Fotos zu malen funktioniert für mich nicht. Ich brauche bei Blumen wie auch bei Stadtlandschaften oder bei der Aktmalerei die Realität vor mir.
Meist reichen 3-4 kleine unterschiedliche Blüten. In einer kleinen Vase, einem Wasserglas oder in einem Topf begleiten mich diese dann in meinem Atelier bis zu deren Verblühen. Das gemalte Bild entwickle ich dann imaginär in meinem Kopf. Beim Betrachten der Blumen kreiere ich dann in Gedanken Hell/Dunkel-Kontraste, Farbkonzepte, Lichtgestaltung, Komposition und lege dann ohne Vorzeichnung direkt auf dem Papier los.
Manchmal schaffe ich es dann sogar noch zu Beginn ein Foto zu machen, doch wenn ich dann im Rausch des Malens bin, vergesse ich Raum und Zeit. Somit habe ich auch eigentlich nur sehr selten Fotos von den unterschiedlichen Stadien eines Bildes.
Während des Malens denke ich nicht an Dinge die man im Aquarell tut oder besser lässt, nicht daran welche Farbe ich jetzt nehmen soll, denn das Bild ist bereits in meinem Kopf und muss nur noch aufs Papier.
Zu meiner Art und Weise die Farbe aufs Papier zu setzen muss ich sagen, dass ich die Farbe (Tubenfarbe) nicht auf der Palette anmische, ich mische die Farbe direkt auf dem Papier, auf der zu malenden Fläche.
Meine Technik ist in der einzelnen Fläche sehr wohl nass in nass, wobei die nasse Fläche dann wieder trocknen muss um danach in weiteren Lagen bemalt zu werden.
Schicht um Schicht.
Durch diese sehr nasse und trocknungsintensive Malweise dauert es manchmal Tage bis ein Bild vollendet ist.
Dank der Geduld Farbe in Ruhe trocknen zu lassen und erst danach eine weiter Schicht zu setzen schaffe ich es dass die Farbe ihre Frische bewahren kann.
Bequemlichkeit hat ihren Preis- im Leben wie in der Kunst.
Wir sind heutzutage alle sehr bequem. Wir verwalten mit dem Laptop auf dem Schoß die Welt.
Ein Klick hier und einer da - und schon ist ein Urlaub gebucht, eine neue Hose gekauft , eine neue Bekanntschaft geschlossen oder ein Bild/Kunst gekauft.
Alles easy.
Aber uns muß auch klar sein - Bequemlichkeit hat ihren Preis!
Wenn wir in den Laden/Galerie oder ins Künstleratelier nebenan gehen ist es einfach am günstigsten- die Kartoffeln direkt beim Bauern sind nunmal die größten und preiswertesten ihre Art….
Ein Atelierbesuch lohnt sich immer- herzlich willkommen.
Wenn wir aber in aller Bequemlichkeit shoppen schauts halt anders aus.
Da gibt es Postgebühren, Bankgebühren, Zoll u.ä.
Wenn wir bei den Großen wie A…… einkaufen gibts Reklamations- und Rechtsabteilungen, aber bei uns Kleinen gibts nur Eines - die Zufriedenheit unserer Kunden.
Unsere Werke sind einmalig und unsere Kunden uns wertvoll wie unsere Bilder.
Danke an unsere Wertschätzer und an die Technik unserer Zeit - was wären wir Künstler ohne euch.